Am letzten Augustwochenende erinnerten die Roitzscher Einwohner, die ein starkes Gemeinschafts- und Zugehörigkeitsgefühl zum kleinsten Ort unseres Ortschaftsverbandes auszeichnet, mit dem alljährlichen Sommerfest an die erste urkundliche Erwähnung ihres Ortes vor 950 Jahren. Davon ist u. a. folgendes überliefert:

Bischof Benno von Meißen beurkundete im Jahr 1071 unter gewissen Bedingungen eine Schenkung des sorbischen Edlen Bor samt seiner beiden Söhne an die Kirche. Es handelte sich dabei um fünf Dörfer im Burgward Woz. Darunter war Grodice, unser heutiges Roitzsch, und auch Cozebude (Cossebaude).

Wer zur Geschichte des Ortes noch etwas mehr erfahren will, lese die kleine Abhandlung von Harald Worms auf der Heimatseite der Juniausgabe der Ortsnachrichten Gompitz Altfranken Mobschatz, Seite 15/16 (Link zur Seite dresden.de).

Am besagten Wochenende, welches leider nur sehr wenig an den eigentlich kalendarisch herrschenden Sommer erinnerte, trafen sich die Roitzscher Einwohner, aber auch Weggezogene zum Feiern auf dem Dorfplatz, der von ziemlich echt anmutenden Strohpuppen bevölkert und mit einer eindrucksvollen überdimensionalen Strohballenskulptur geschmückt war. 

In der für diese Zwecke gut geeigneten großzügigen hölzernen Schutzhütte, die den Umständen Rechnung tragend mit Planen geschützt war, machte man es sich bei leckerem Wildschweinbraten und inspirierenden Getränken gemütlich und brachte sich gegenseitig auf den neuesten Stand. Den Höhepunkt bildete am Samstagabend die feierliche Enthüllung einer Skulptur, die mit einer Feuer-Show umrahmt und mit einem Feuerwerk abgeschlossen wurde.

Die Holzskulptur in Form eines Wegweisers entstand nach einer Idee von Jens Wehner wurde vom Kettensäge-Holzkünstler Dirk Born aus Wurgwitz angefertigt. Auf den daran angebrachten Schildern kann der neugierige Wanderer die Richtung und Entfernung aller bekannten Roitzschs, Groitzschs und namensverwandten Orte finden. Mit diesem kleinen Kunstwerk wird es am Dorfplatz, der sich nach der Errichtung der Schutzhütte im Jahr 2011 immer mehr als solcher etabliert hat, noch gemütlicher.

Spätestens jetzt sollte es keiner der ständig draußen vorm Ort Vorbeieilenden und Vorbeirauschenden mehr versäumen, sich hier einmal umzuschauen und vielleicht auch eine Rast einzulegen. Und wenn er dabei auf einen waschechten Roitzscher trifft wird er merken, was für ein  bodenständiges und sympathisches Völkchen hier zu Hause ist.

Eine Holzskulptur in Form eines Wegweisers vom Kettensägen-Künstler Dirk Born

 

  

Text und Fotos: Rudi Rastlos

01.09.2021

 

   

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